Koordinierungsstelle Umsetzung Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin
(KUCiB)
KUCiB

Koordinierungsstelle Umsetzung Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin

Allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV)

Der medizinisch-technische Fortschritt führte zu höheren Lebenserwartungen und ermöglicht es älteren Menschen, trotz Krankheit, Behinderung und Pflegebedürftigkeit ein langes Leben zu führen. Fast alle schwerstkranken und sterbenden Menschen wünschen sich selbstbestimmt, sozial eingebunden, schmerzfrei und insgesamt gut versorgt in ihrem Zuhause bzw. im vertrauten Umfeld zu sterben.

Schwerstkranke und sterbende Menschen benötigen in besonderem Maße Linderung von unangenehmen körperlichen Symptomen, psychosoziale und spirituellen Begleitung. Auch ihr soziales Umfeld benötigt oft Hilfe, z.B. Anleitung bei der Pflege und Begleitung sowie psychosoziale Unterstützung. Es braucht mehr grundlegendes „Sterbewissen“, wie es z.B. in „Letzte Hilfe Kursen“ oder im Berliner Ratgeber für pflegende Angehörige „Begleitung am Lebensende“ vermittelt wird. Die Sorgekultur und damit die Bereitschaft, Angehörigen, Freunden und Nachbarn beim Sterben beizustehen, gilt es zu stärken. Dazu müssen gute Erfahrungen und Ansätze kommuniziert bzw. sichtbar gemacht werden, wie dies zum Beispiel im Rahmen einer Reihe von Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Hospiz- und Palliativverbandes Berlin (HPV B) erfolgt.

Wichtigste Strukturen der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung sind ambulante Pflegedienste, Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie ambulante Hospizdienste. Alle, die beruflich Schwerkranke oder Ältere betreuen, benötigen Palliativkompetenz bzw. spezialisiertes Wissen zur Versorgung am Lebensende und eine hospizlich-palliativen Haltung. Hierzu tragen sowohl Aus-, Fort- und Weiterbildung als auch fachlicher Austausch, Kooperation und Vernetzung im hospizlich-palliativen Kontext bei. In der Nationalen Strategie zur Umsetzung der Charta werden wesentlich Aspekte der notwendigen strukturierten und qualifizierten AAPV näher bestimmt. Vgl. S. 26 der Handlungsempfehlungen.

Der Runde Tisch Hospiz- und Palliativversorgung Berlin richtete für die Ambulante Palliativversorgung eine temporäre Arbeitsgruppe ein, die vorrangig die AAPV in den Blick nimmt.

Weitere Informationen zu: AAPV Care Management und Netzwerke, Information und Beratung sowie Bildung

Modellprojekt

Zur Stärkung der AAPV gibt es spezielle Projektansätze. So wird in Kooperation von AOK Nordost, IKK BB und dem Hausärzteverband Berlin – Brandenburg e.V. eine „Palliativpauschale“ i.R. des hausarztzentrierten Vertrages pilotiert.

Weitere Dokumente zum Handlungsfeld "Allgemeine ambulante Palliativversorgung" befinden sich in der "Guten Praxis Datenbank".