Palliativversorgung von Menschen mit geistiger Behinderung
Die Zahl älterer, schwerstkranker und sterbender Menschen mit (lebenslangen) geistigen – und/oder mehrfachen Behinderungen steigt kontinuierlich an. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der positiven Auswirkungen einer verbesserten medizinischen Versorgung ist ihre Lebenserwartung deutlich gestiegen.
Die Einrichtungen der Palliativversorgung, die Hospizarbeit und die Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung stehen vor neuen Anforderungen, um tragfähige Begleit- und Assistenzkonzepte für die zunehmende Anzahl älterer Menschen mit Behinderungen auch in der Sterbephase zu entwickeln. Es gilt, Rahmenbedingungen zu entwickeln, die es ermöglichen, dass Menschen mit geistiger Behinderung eine ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen entsprechende hospizlich-palliative Begleitung und Versorgung erhalten.
Spezielles Projekte: LeBe
LeBe, das bedeutet „Verbesserung der Versorgung am Lebensende von Menschen mit Behinderung“ und ist ein Projekt des Vereins Zukunftssicherung, das 2022 dank einer Förderung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege auf den Weg gebracht wurde.
Im Rahmen des Projekts werden verschiedene inhaltliche Themen bearbeitet. Dazu wurde u.a. am 04.05.2022 das "Berliner Forum Vorsorge und Versorgung von Menschen mit Behinderung am Lebensende“, ein entsprechendes Fachnetzwerk der Träger der Eingliederungshilfe, gegründet. Erfahrungen sollen dabei im Sinne von Guter Praxis geteilt und Themen gesammelt werden, die es weiterführend zu bearbeiten gilt. Es trifft sich quartalsweise. Das Protokoll des Gründungstreffens als PDF.
Ausleihbare Personenführanlage zur Übersetzung in leichter Sprache bei Veranstaltungen
Eine spezielle Personenführanlage macht während einer Veranstaltung möglich, das Gesprochene mittels Kopfhörer gleichzeitig in leichte Sprache zu übersetzen. Anfrage zum Verleih über info@zukunftssicherung-ev.de.
Ausleihbarer Koffer zur Begleitung am Lebensende
Im Rahmen des Projekts konnten zehn Hospiz-Koffer angeschafft werden. Der „Ich bin da“-Koffer wurde von der Caritas Augsburg entwickelt und beinhaltet Dinge, die für die Begleitung am Lebensende hilfreich sein können. So zum Beispiel Karten zur Unterstützenden Kommunikation, Duftöle, eine Kerze, ein ausführliches Begleitheft oder ein Plüschtier. Die Koffer werden an interessierte Träger ausgeliehen, dafür Anfrage über info@zukunftssicherung-ev.de.
Letzte Hilfe Kurse in leichter Sprache sind bundesweit auf der Webseite www.letztehilfe.info zu finden. Film über Letzte Hilfe Kurs in leichter Sprache ansehen.
Umgang mit ethischen Konflikten
Strukturiert zur Ethischen Handlungsentscheidung und Reflexion, das ist das SEHER-Modell für Menschen mit komplexer Behinderung: Es ermöglicht in seinem ersten Schritt eine Erfassung der Person in ihrem sogenannten "Ich-Bild", das auch als Würdeempfinden bezeichnet werden kann. In einem zweiten Schritt zeigt das Modell Beispiele auf, um ein ethisches Dilemma erkennen und formulieren zu können.
Dokumente der Stephanus-Stiftung zum Umgang mit ethischen Fragestellungen befinden sich in der Guten Praxis Datenbank.
Wissenswertes
Die Patientenverfügungen „Zukunftsplanung zum Lebensende“ von Lighthouse Bonn in leichter Sprache in zwei Fassungen (für Menschen mit einer leichten bis mittleren sowie für Menschen mit einer mittleren bis stärkeren kognitiven Beeinträchtigung).
Mehr interessante Materialien können direkt von der Seite der AG "Menschen mit intellektueller und komplexer Beeinträchtigung" der DGP heruntergeladen werden.
Viel Wissenswertes insbesondere auch zu Fortbildungen für eine gute Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung sind zu finden auf den Seiten des Instituts für Hospizkultur und Palliative Care von Barbara Hartmann.
Weitere Dokumente zum Handlungsfeld "Palliativversorgung von Menschen mit geistiger Behinderung" befinden sich in der "Guten Praxis Datenbank".