Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit Migrationshintergrund und aus anderen Kulturkreisen
In der Regel bestehen für Menschen mit Migrationshintergrund viele Hürden zu Angeboten der Information, Beratung, Vorsorge und Versorgung am Lebensende. Der Zugang zu einer angemessenen Versorgung und hospizlich-palliativen Angeboten ist erschwert durch Sprachbarrieren, mangelndes Wissen zu bestehenden Informationsquellen sowie Lotsen- oder Vermitlungsstellen und die Schwierigkeit, sich angesichts der Vielfalt von Ämtern, Behörden, Organisationen, Diensten, Einrichtungen und Projekten zurechtzufinden oder Zuständigkeiten zu verstehen. Rund ein Viertel der Berliner Bevölkerung weist laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg einen Migrationshintergrund auf.
"Menschen mit Migrationshintergrund" meint dabei sowohl ausländische Staatsangehörige als auch deutsche Staatsangehörige, bei denen ein Elternteil oder sogar beide Eltern im Ausland geboren wurden. Da liegt es nahe und wird immer wichtiger, entsprechende Strukturen in der Hospiz- und Palliativversorgung auszubauen. Es müssen kultursensibel ausgerichtete palliative Angebote für Menschen mit Migrationsgeschichte geschaffen werden, denn die Zahl derjenigen, die an ihrem Lebensende versorgt werden müssen, steigt.
Hospizarbeit ist bunt
Die spezialisierten Berliner Hospiz- und Palliativstrukturen, aber auch die in der allgemeinen Palliativversorgung tätigen Regelstrukturen, erfahren – von der Zentralen Anlaufstelle Hospiz (ZAH) aus koordiniert – Unterstützung bei und Impulse für die interkulturelle Öffnung. Eine wichtige Aufgabe ist dabei der Auf- und Ausbau von Netzwerken. Nur eine gute Vernetzung mit entsprechenden Trägern, Diensten und Initiativen ermöglicht eine zielgruppengerechtere kultursensible Information und Beratung. Dabei geht es vor allem darum, niedrigschwellige Zugänge für Menschen mit Migrationshintergrund zur Hospiz- und Palliativversorgung schaffen.
Ausgewählte Fachpartner und Gremien
- Bundesweiter Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung in neun Sprachen online und mit Ausweis migrantenspezifischer Angebote
- Online Datenbank Berliner Beratungsnetz für Zugewanderte
- Datenbank Hilfelotse Berlin
- Informationen zur Selbsthilfe gibt es auch in der Selbsthilfedatenbank von SEKIS
- Kompetenzzentrum Interkulturelle Öffnung der Altenpflege
- Berliner Pflegestützpunkte
- Gesundheit Berlin Brandenburg e. V.
- Beratung und Hilfe bieten auch die jeweils zuständigen Pflegekassen
Beratungsangebote und Suchportale
- Brückenbauerinnen Berlin mit den Interkulturellen Brückenbauer*innen in der Pflege (IBIP)
- Interkultureller Hospizdienst Dong Ban Ja Berlin
- Ambulanter Lazarus Hospizdienst Berlin mit seinem Projekt „Am Lebensende fern der Heimat“
- Russischsprachige hospizlich-palliative Beratung und Hospizarbeit bei den Maltesern Berlin
- "Ma Maison" - interkulturelle Senioren-Tagespflege in Berlin
- Kompetenzzentrum Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe
- Arbeitskreis Selbsthilfe und Migration der Berliner Selbsthilfekontaktstellen
Versorgungsangebote für schwerstkranke und sterbende Menschen: Erklärvideos in fünf Sprachen
Die Erklärvideos der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland geben einen kurzen Überblick über die Unterstützungsangebote zur Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen in Deutschland.
Erklärvideos zu Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung in Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch und Ukrainisch.