Koordinierungsstelle Umsetzung Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin
(KUCiB)
KUCiB

Koordinierungsstelle Umsetzung Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin

Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit Demenz

„Demenz“ ist der Überbegriff für all jene Krankheitsbilder, welche mit einem (irreversiblen) Verlust der Hirnleistungsfähigkeit einhergehen. Sie ist gekennzeichnet durch eine langsam fortschreitende Minderung der geistigen Leistungsfähigkeit.

Für Menschen mit Demenz in ihrer besonderen Situation und Verletzlichkeit ist eine gute und verlässliche palliativgeriatrische Versorgung in der letzten Phase ihres Lebens von großer Bedeutung – besonders, wenn die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, sprachlicher Ausdruck und Sprachverständnis, Orientierung und Denkvermögen sehr stark beeinträchtigt sind.

Es kommt, für die Betroffenen, zu stärker werdenden Beeinträchtigungen im Alltagsgeschehen, zuerst ist der Verlust von komplexen Handlungen zu bemerken. Je mehr die Krankheit fortschreitet sind auch einfache Handlungen für die Betroffenen nicht mehr selbstständig durchführbar. Kommt eine Bettlägerigkeit dazu, leiden die Betroffenen oft unter Muskelversteifungen, Verstopfung oder Schluckstörungen, so dass die meisten an den Komplikationen einer Demenz versterben. Des Weiteren sind oft Verhaltensänderungen bemerkbar (Unruhe, Angst, Depressionen, Zurückgezogenheit, wahnhafte Befürchtungen oder Aggressive Verhaltensweisen).

Da sich die Anzahl von Menschen mit Demenz, einhergehend mit dem demographischen Wandel, in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen wird ist eine besondere Sensibilität für alle an der Versorgung Beteiligten und in der Gesamtgesellschaft anzustreben.

Krankenhausaufenthalte und intensivmedizinische Behandlungen sollten in der letzten Lebensphase nach Möglichkeit vermieden werden. Unangenehme Untersuchungen oder Behandlungen kann ein dementer Mensch nicht verstehen; er kann seine Ängste und Nöte nicht oder nur ungenügend kommunizieren und leidet zusätzlich an der Situation. Zusätzlich ist der Umzug in eine fremde Umgebung für die Betroffenen extrem belastend.

Weitere Informationen über den Umgang mit den Betroffenen, Biografiearbeit, Validation und Bildungsangeboten.

Weitere Dokumente zum Handlungsfeld "Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit Demenz" befinden sich in der "Guten Praxis Datenbank".

Weitere Informationen

Informationsblatt

zur palliativen Versorgung von Menschen mit fortgeschrittender Demenz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., 4 Seiten

Empfehlungen zur Begleitung von Menschen mit Demenz in der Sterbephase

Empfehlungen der Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., 3 Seiten

Fachzeitschrift für Palliative Geriatrie 1/17

Schwerpunktthemen: Sterben mit Demenz. 48 Seiten