Koordinierungsstelle Umsetzung Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin
(KUCiB)
KUCiB

Koordinierungsstelle Umsetzung Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin

Gesellschaftspolitische Herausforderungen - Ethik

Die außerklinische Ethikberatung bietet Einzelfallberatungen durch besonders qualifizierte Ethikberater an, die der Unterstützung der Entscheidungsfindung in schwierigen Entscheidungs-, Behandlung-, Pflege- und Versorgungssituationen dienen:

  • wenn es Konflikte in der Betrachtung oder Durchsetzung des Patientenwillens gibt oder
  • wenn therapeutische Maßnahmen, die gegen den erklärten oder mutmaßlichen Willen der betroffenen Person erfolgen, beendet werden sollen oder
  • wenn eine Behandlung abgebrochen werden soll, die nur der Verlängerung des Leidens oder der Sterbezeit, nicht aber zur Verbesserung oder dem Erhalt der Lebensqualität dient.

Ziele der außerklinischen Ethikberatungen
Dem Willen oder mutmaßlichen Willen der Betroffenen soll Geltung verschafft werden, denn es gilt, Autonomie und Würde bis zum Lebensende zu gewährleisten. Bevollmächtigte und professionell Versorger*innen sollen durch die Beratung Sicherheit in der Entscheidungsfindung gewinnen.

Wer kann anfragen?
Ethikberatungen können von allen Personen beantragt werden, die an der Entscheidung oder Versorgung von Menschen in Krisen am möglichen Lebensende beteiligt sind.

Dazu gehören grundsätzlich alle Betroffenen, die zuhause oder in Einrichtungen leben, deren An- und Zugehörige, Betreuende, Bevollmächtigte, Pflegende, Behandelnde, Therapierende und Beratende sowie haupt- und ehrenamtlich begleitende Personen.

Ablauf

  • Zusendung eines Informationsbogens, in dem eine strukturierte Darstellung der Situation erfolgt. Die Informationen werden ggf. durch Rückrufe bei den beteiligten Personen ergänzt.
  • Termin und Beratungsformat (Präsenz- oder Onlineberatung) werden mit den Beteiligten individuell abgestimmt.
  • Das Beratungsergebnis mit den Handlungsempfehlungen wird protokolliert und allen Beteiligten im Nachgang per E-Mail zur Verfügung gestellt.
  • Das Ergebnis der Beratung ist immer die Empfehlung von möglichen Handlungsoptionen, die Umsetzung und die Verantwortung dafür liegt nach wie vor bei den Behandelnden.

Eine außerklinische Ethikberatung erhalten sie z.B. bei Home Care Berlin e.V.

Schwerpunkt dieser übergreifenden Berliner Ethik-Kommissionen ist die Bewertung medizinischer Forschungsvorhaben am Menschen. Insbesondere Krankenhäuser und große Träger, wie Stephanus und das Ev. Johannesstift, besitzen spezielle Strukturen, wie ein Ethikkomitee oder einen Ethikrat sowie Qualitätsstandard etc.. Unabhängig von einer solchen speziellen Struktur werden in diversen Einrichtungen ggf. unter Einbeziehung spezialisierter HPV-Strukturen ethische Fallbesprechungen durchgeführt.

Weitere Dokumente zum Handlungsfeld "Ethik" befinden sich in der "Guten Praxis Datenbank".